Roma Center Göttingen e.V. am Gedenktag der Ermordung der Sinti und Roma in Auschwitz
Jugendbegegnung in Polen (Kraków/Auschwitz) am 27.07. bis 03.08.2011
Roma – im Rampenlicht im Fadenkreuz und unter der Lupe
Das Roma Center Göttingen e.V. besuchte gemeinsam mit Gruppen aus verschiedenen Ländern Auschwitz Birkenau und gestaltete dort eine Gedenkzeremonie für die hier ermordeten Menschen. Hierbei wurde auch die aktuellen Lebensumstände von Roma in Europa angesprochen und an die Vertreibung von Roma aus dem Kosovo im Jahre 1999 erinnert. Der 2. August ist von nun an offizieller in Polen Gedenktag an den Roma-Genozid. Es ist zu hoffen, dass weitere Länder folgen. www.romagenocide.org
Der 2. August 1944, der Tag der Ermordung der Roma und Sinti in Auschwitz, jähre sich zum 67sten Mal. Dieser Tag war der grausame Höhepunkt vorrangegangener systematischer Ausgrenzung, Verschleppung und Versklavung der Roma und Sinti. Ganze Familien wurden nach Himmlers „Auschwitz-Erlass“ in den „Zigeunerlager“ genannten Teil des Vernichtungslagers deportiert, wo sie neben Zwangsarbeit, schlechte hygienische Bedingungen, Krankheit und Mangelernährung auch durch die menschenverachtenden Experimente des KZ-Arztes Josef Mengele umkamen. Nur die etwa 3000 letzten überlebenden wurden an diesem Tag in den Gaskammern ermordet. Insgesamt wird von etwa 500.000 Umgebrachten Roma ausgegangen. Das geschehene Unrecht muss verziehen aber nicht vergessen werden.
Das Projekt Roma Center Göttingen e.V. befindet sich daher derzeit für Vorbereitungen einer Gedenkveranstaltung in Kraków. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Deutschland, Bulgarien, Polen und Ungarn findet hier grade die dritte und abschließende Jugendbegegnung des Roma Center e.V. Roma – im Rampenlicht im Fadenkreuz und unter der Lupe statt, bei dem Jugendliche die Geschichte und Gegenwart der Romadiskriminierung und Verfolgung untersuchen um hieraus Strategien für eine bessere Zukunft und die Durchsetzung der Menschenrechte für Roma in ganz Europa zu entwickeln.
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind auch heutzutage ein wachsendes Problem in ganz Europa. Als größte europäische Minderheit bekommen das immer wieder dir Roma besonders stark zu spüren und die Situation droht auch erneut zu eskalieren wenn sich nicht entschieden gegen derartige Strömungen in unserer Gesellschaft zur Wehr gesetzt wird. Der Erfolg der roma- und judenfeindlichen Jobbik Partei in Ungarn und die Abschiebungen von langjährig geduldeten Roma, die 1999 zu hunderttausenden vor Bombenangriffen und Attacken der UCK aus dem Kosovo flohen, aus Deutschland sind aktuelle Beispiele. Erst grade am 25.07.2011 gab es einen Brandanschlag auf ein von Roma und Sinti bewohntes Haus in Leverkusen.
Das Projekt Roma – im Rampenlicht, im Fadenkreuz und unter der Lupe wird gefördert im Programm EUROPEANS FOR PEACE der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“.
Ein Projekt des Roma Center Göttingen e.V.
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