Kundgebung am 10. Februar 2015 von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr an die Ausländerbehörde Erfurt
Eine weitere Abschiebung steht an. Ein Teil der Roma Famillie Memedovich soll nach Mazedonien abgeschoben werden. Das nehmen wir nicht hin! Wir nehmen es nicht hin, dass Memedovichs aus ihrem Zuhause gerissen werden sollen, als Familie nicht zusammen bleiben dürfen und gezwungen werden, zurück in unzumutbare Lebensumstände zu gehen. Es ist nicht akzeptabel, dass Menschen still und heimlich vom Staat deportiert werden und kein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben sollen. Menschen müssen das Recht haben, sich aussuchen zu dürfen, wo sie leben!
Als Start der Kampange „Memedovich bleiben – Alle bleiben!“ ruft Familie Memedovich und Freund_innen zu einer Kundgebung vor die Ausländerbehörde auf. Diese droht mit Abschiebung. Kommt zur Kundgebung am 10. Februar 2015 von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr an die Ausländerbehörde Erfurt (Bürgermeister-Wagner-Straße 1).
Solidarisiert euch und kommt zahlreich!
(v.i.s.d.p. Alexandra Hoffmannn Rudolstädterstraße 1, 99099 Erfurt.)
Wir – die Familie Memedovich – gehören zusammen – und nach Erfurt!
Der folgende Text ist ein Statement der Familie Memedovich aus Erfurt, die seit zwei Jahren in Erfurt lebt und seither für ein Bleiberecht ihrer gesamten Familie kämpft. Gleichzeitig sind sie aber auch ein aktiver Teil der Gruppe Roma Thüringen, die für ein Bleiberecht aller Roma und anderer Geflüchteter eintritt.Djengjis Memedovich, seine Frau Söhret und zwei ihrer drei Kinder sind 2012 aus Mazedonien nach Deutschland geflohen. Sie sind gemeinsam mit den Eltern von Djengjis und seiner verwaisten Nichte nach Deutschland gekommen, um ein besseres, gerechteres Leben zu führen, weil sie als Roma in Mazedonien stark diskriminiert werden. Alle zusammen bilden ein stabiles Familiensystem, welches schon immer zusammen gelebt hat. Dazu gehört Djengjis‘ Mutter Suzana Memedovich, sein Vater Ali Memedovich, sowie die 12-jährige Tochter seiner Schwester. Ali Memedovich ist der Vormund seiner Enkelin, da deren Mutter im Jahr 2006 während eines Krankenhausaufenthalts in Mazedonien verstorben ist. Der Vater hat die Familie schon vor langer Zeit verlassen. Im Dezember 2013 kam der jüngste Sohn von Djengjis und Söhret in Erfurt zur Welt.
Trotz schwerwiegender Fluchtgründe wurden die Asylanträge aller Familienmitglieder als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt. Zumindest ein humanitäres Aufenhaltsrecht für alle Familienmitglieder zu erkämpfen, ist das Ziel der Familie, da sie nach dem Asylverfahrensgesetz als zwei getrennte Familien behandelt werden.